Jaja, ziemlich bescheuerte Überschrift. Aber das oder die hielt mich nicht davon ab, meine heutigen Gedanken mal in einem Text zusammen zu fassen.
Joa, heute kam ich mal wieder oder eigentlich wie jeden Tag mal kurzfristig zum Nachdenken und bin zu vielen gekommen.
Ich hab den Anker gefunden, der mich so lang vor mir selbst festgehalten hat; das Gefängnis in dem ich gefühlte 20 Jahre steckte. Es war die Freundschaft zu einer oder eigentlich meiner besten Freundin. Klar, es sind wunderschöne Erinnerungen, die mich an damals erinnern. Wie wir gesungen haben, wie wir Scheiße gebaut haben, allgemein wie wir zusammen gelebt haben. Doch dieses wunderbare Leben hielt nicht lang. Wir kamen nach Wertingen, und ich find an mich zu ändern. Ich wollte normal sein; einfach nicht aus der Reihe tanzen. Und genau das machte sie mir nach. Ich hab dann mal gesehen, dass die ganzen Leute, die ich so bewundert hab, mich einfach nur ausnutzten. Dann entfernte ich mich von diesen Leuten, aber dann kam Volksfest. Der Tag, an dem ich denjenigen kennenlernte, dem ich ein Jahr lang nachtrauerte, und es am Ende nur derselbe Grund für den Kontaktabbruch war, den ich mir schon gedacht hatte. Wenn wir geschrieben haben, war der ganze Mist, der am Tag passiert ist, einfach wie weggeblasen.
Dann ist er gegangen, klar bin ich die erste Zeit damit klargekommen dass es nun mal so ist. Aber mit der Zeit kamen immer größere Zweifel, ob es nicht an mir selbst liegen könnte und es hat sich immer mehr bestätigt. Es war das Ende, ich war kaputt und bin es heute noch. Nur dass ich es nicht zeige. Nun weiter zu meiner Geschichte.
Dann kamen irgendwann mal diese Träume, die Träume, in der ich viel tu und nicht weiß wieso. Es ist nicht so, dass ich in der Zeit nicht nachgedacht hab, aber ich dachte mir bei dem nicht dabei. Ich fing nur irgendwann mal an, nicht mehr zu reden. Alle Sachen, die mich betrafen, hinter eine Maske aus Selbstbewusstsein und Lächeln zu verstecken.
Ich kann mich an den Tag noch so gut erinnern, als wäre es gestern gewesen. Der Tag bevor ich zu meinem Dad nach Oberstdorf gefahren bin, weil er dort auf Reha war. Mona hat so viel geredet; mich versucht zu ermutigen. Hat angefangen mit mir zu skypen und hat gesagt: mach jetzt einfach, Yussi. Du hast nichts zu verlieren.
Und dann hatte ich den Mut, einer meiner besten Freundinnen zu sagen, dass ich in sie verliebt bin.
Ich hab einfach damit angefangen dass ich gesagt hab, dass ich viele Sachen mag, auch wenn es nicht so aussieht, z.B. Alte, schnörkelige Schlösser, Kerzen und Klavierlieder. Und dann irgendwann mal, dass ich verliebt bin, aber nicht dass es so ist wie ich es gedacht hab. Sie fragte lang und oft wer es ist, und dass ich von ihm erzählen sollte. Und ich wusste ums verrecken nicht wie ich das einfach so leicht sagen sollte. An das meiste, was wir geschrieben haben, kann ich mich nicht mehr richtig erinnern aber Fetzen, die Fetzen die mir damals am meisten wehgetan. Wie
"ich weiß echt nicht was ich darauf antworten soll. ich weiß nur, dass ich eventuelle außer freundschaftliche gefühle von dir nicht erwidere (...)"
Mir ging es sowas von scheiße, und ich wollte nicht dass mir jemand was ansieht. Aber ich wollte auch, dass mich mal überhaupt irgendjemand in den Arm nimmt und sagt dass alles wieder gut wird.
Ich saß im Zug, hab nachgedacht und konnte micht nicht wirklich darauf freuen, dass ich meinen Dad wiedersehe. Ganz ehrlich?
Mir war in diesem Moment mein Vater egal, ich wollte einfach nur wieder nachhause; schlafen; vllt (auch) einschlafen und nie wieder aufwachen. Ja, das waren meine ernsten Gedanken. Ich sah keinen Sinn mehr, ich hab gedacht ich hab wirklich alles kaputt gemacht.
Mir ging es so dreckig, ich weiß so vieles noch. Ich weiß jedes Gefühl, jeden Gedanken. Und ich habe mir geschworen, dass es mir nie wieder so beschissen gehen soll wie es das in den 2 Tagen getan hat.
Und es war hart, meiner Mam zuzuschauen, wie sie geweint hat, weil sie aus Oberstdorf weg musste ohne meinen Dad, und selbst nicht anfangen zu weinen. Ich saß so oft im Auto, hinten, jeder konnte es hören, und hab geweint. Hab ich mir das nur eingebildet oder hat mich noch nie jemand die letzten 6 Monate weinen hören?
Zurück aus Oberstdorf war ich wirklich scheiße zu der Person. Ich hab so getan, als wäre nichts, als wäre sie mir komplett egal. Als wären wir nicht mal befreundet. Ich war so froh, dass in dieser Zeit Ferien waren. Wäre Schule gewesen, ich wüsste nicht ob ich das gepackt hätte.
Ich hab mich verschlossen, war von außen eigentlich nur noch die Maske, die ich jedem zeige. Und sie wollte hinter das, was hinter der Maske ist, kommen; wissen ob ich wirklich so fröhlich bin, wie ich es immer zeige.
Ich konnte ihr alles erzählen; hab ich auch alles gesagt, in der Hoffnung dass es mich retten würde. Weil ich in der Zeit vorher, das ganze Jahr, dass ich ihm hinterhergelaufen bin, kaputt gegangen bin. Ich konnte dieses Versteckspiel nicht lange durchhalten und habe dann auch irgendwann mal zugegeben dass ich SvV hab. Es fiel mir so schwer das zu sagen; weil beinah jeder meiner Freunde mich irgendwann mal gegen mich verwendet hat.
Kurzum, sie hat mir viel damit geholfen, dass sie überhaupt da war, mich aufgefangen hat als ich wieder gefallen bin. Und ich konnte niemals meine Dankbarkeit zeigen. Weil sie für mich einfach eine ganz andere Person war als vorher.
Heut ist es fast ein halbes Jahr her, und ja. Ich habe sie in der Öffentlichkeit wie eine Fremde behandelt und es tut mir.... So ein Mist, mir kommen schon wieder die Tränen. Angie, es tut mir einfach so wahnsinnig leid, ich kann nicht mal beschreiben wie. Wie ich das aushalten konnte, mit den ganzen Erinnerungen an das was vorher, vor dem Mist war, dich so ignorieren konnte obwohl immer für mich da warst. Und es jetzt immernoch bist.
Ja, ich sollte mir eigentlich nicht so viele Gedanken darüber machen, aber ich hab einfach mal beschlossen alles nochmal zu lesen. Von Anfang an.
Verstehst du jetzt?
So viele Leute sind vor dir gegangen und dann kommt der Tag an dem du sagst, dass du nicht so wie die anderen Leute abhaust. Ich kam einfach damit nicht klar, dass du hinter meine Fassade schauen kannst.
Weißt du was der eigentliche Grund war, wieso ich das jetzt ändern konnte?
Weil ich mich zuerst ändern musste bevor weiter irgendwas passiert. Und ich bin froh dass ich das gemacht hab. Ich weiß wirklich nicht, wie ich das jemals wieder gut machen kann oder ob man sowas überhaupt wieder gut machen kann....
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